

Was ist Wirtshaussingen?
Die Entstehung:
Anfangs 1993 machte ich mir Gedanken darüber, warum in den Wirtshäusern nicht mehr gesungen wurde, wie früher.
In meiner Jugend anfangs der Sechziger Jahren, und auch später, wurde, im Wirtshaus, zuerst Karten gespielt (Schafkopf, Tarock und 66) und unterhalten. So um 10, 11 Uhr wurden die Karten beiseite gelegt dann wurde gesungen. Wenn ein Musikant in der Nähe war hieß es "hol dei Quetsch´n oder Blasbalg" dann ging es rund. Es wurden nicht nur Volkslieder gesungen sondern auch neue Schlager, Oldies und Gassenhauer. Ich war ein guter Zuhörer, habe da viel gelernt. Bei mir Zuhause wurde viel gesungen, ich war der Jüngste von 8 Geschwister.
Da waren noch viele da, die die alten Lieder noch kannten z. B. Der Engerer Fritz, der Ruffershöfer Hans mit Quetschen, der Kirchberger Ernst, Wirt in Merzbach usw.
Anfangs der 80iger Jahren wurde es immer weniger mit dem Singen. Wenn einer mal zu singen anfing, sagte man gleich "der ist besoffen". In den Schulen wurden keine Volkslieder mehr gelehrt, in der Bundeswehr wurde auch nicht mehr so viel gesungen. Es gab immer weniger Gelegenheit im Wirtshaus zu singen.
Anfangs der Neunziger Jahren war ich 2. Vorstand von Heimatverein Trautskirchen. Wir wollten kulturell was machen, darum beschlossen mein Bruder Hans und ich, wir machen organisiertes Wirtshaussingen.
Der Name Wirtshaussingen stammt ausschließlich von mir.
Am 16.04.1993 war es dann soweit, wir luden ein zum 1. Wirtshaussingen unter dem Motto "Alter Brauch-Neu belebt" ins Sportheim Trautskirchen.
Zuvor hatten wir Texte gesammelt, geschrieben, kopiert und einen Ordner mit 50 Liedern, mit großer Hilfe vom Heimatverein Trautskirchen, zusammengestellt. Der 1. Abend, mit rund 50 Gäste, war ein großer Erfolg. Es folgten weitere Singen in den Gasthäusern in Trautskirchen, Merzbach, Steinbach und Hohenroth.
Hans und ich sangen damals auch bei den "Neudorfer Sänger". Im Herbst 1994 machten wir ein Wirtshaussingen, nach Einladung von unseren Onkel Georg, in Neukatterbach mit den Neudorfer Sänger. Gast war auch Georg Fleischmann aus Burggrafenhof, er ist ein guter Sänger und Jäger. Er vermittelte uns weiter nach Kirchfarnbach, Oberreichenbach, Rütteldorf, Deberndorf usw. Die Auftritte wurden immer mehr und die Besucherzahl auch. Das alles mit Mundpropoganda.
Ab 1996 druckten wir Handzettel mit den Terminen. Mit 100 bis 150 Gästen wurden die Gasträume zu klein und wir mußten in Säle ausweichen, was nicht so schön war, aber es wurde angenommen. Bei uns galt seit Anfang an das Rauchverbot beim Singen.
Gäste brachten neue Lieder mit, die wir im Liedordner mit einbrachten. Auch aus Tirol brachten wir Lieder mit. Unser Liedordner hat 140 Lieder, das Liederbuch "Lieder für Freunde" von Hans Riegelein Cadolzburg hat 260 Lieder.
2017 wurde der Lied-Ordner auf 175 Lieder erweitert
So machen wir Wirtshaussingen
Nach Einladung durch Handzettel und Plakaten
Robert singt und spielt Akkordeon, Hans singt die 2. Stimme gut mit.
(ist am 17.03.23 verstorben)
Manche Gäste kommen schon ab 18 Uhr um vorher warm zu essen. Wir wollen nicht das Essen und Singbücher auf den Tisch haben.
Beginn ist um 19:30 Uhr. Zuvor werden die Singbücher ausgeteilt, dann die Begrüßung. Unser erstes Lied ist unser Frankenlied "Wohlauf die Luft geht frisch und rein". Die weiteren Lieder schlagen die Gäste vor, denn sie machen das Programm. Manche Gäste lesen Gedichte und Reime vor, oder erzählen einen Witz. Manchmal sind Musikanten da, die mit spielen. Um 21:30 Uhr ist Pause, da wird Brotzeit gemacht, die der Wirt um 21 Uhr aufschreibt. Da wird geredet und getratscht eine halbe Stunde lang. Dann gehts flott wieder weiter bis kurz vor 23:30 Uhr. Ein paar Abschiedslieder, zum Schluß "Nehmt Abschied, Brüder, ungewiß" beim 3. Vers stehen alle auf, reichen sich die Hände zum Abschied. Sonntags ist um 14 Uhr Beginn, um 15 Uhr, halbe Stunde Kaffeepause 17 Uhr Ende
Wir haben immer noch viel Freude und Spass mit Euch
Robert und Hans